Montag, 10. April 2006
Hysterie vor der Vogelgrippe ODER "Eine Pandemie von gigantischem Ausmaß"
Abgesehen von den 20 Millionen Grippetoten während des ersten Weltkrieges scheint die Berichterstattung über die Vogelgrippe auf den ersten Blick etwas übertrieben. Schweinepest, BSE und viele andere Tierseuchen zeigen doch immer wieder, dass es "nur" um Tiere geht. Sobald sich das ganze auf den Menschen übertragen kann, wird immer sehr stark übertrieben. Im Fall der Vogelgrippe ist das nicht anders. Allerdings sollten Regierungen und auch Bürger das ganze nicht auf die leicht Schulter nehmen, denn es bleibt ja wohl die Frage: "Wie läuft das eigentlich ab, wenn wirklich was passiert?". Fakt ist, es kann passieren. SARS hat uns gezeigt, dass die Chinesen einige Zeit brauchten, um zu kommunizieren, dass etwas passiert ist bzw. Leute tot sind. Tatsächlich wurde viel zu viel Zeit verschwendet und SARS breitete sich weiter aus. Man könnte auch sagen das Krisenmanagement hat offensichtlich nicht annähernd funktioniert. Falls die Vogelgrippe einmal einen Weg zum, genauer gesagt in den, Mensch gefunden hat und wir von einer Menschenseuche sprechen, dann sollten wir vorbereitet sein. Hier stellt sich wiederum die Frage, wie genau diese Vorbereitung aussehen kann. Eigentlich, und das müsste längst erledigt sein, müsste es für so einen Fall ein Krisenszenario geben und einen jetzt schon feststehenden Krisenstab, der die "Krise" managt. Vergessen wird hier oft, dass eine Pandemie weltweite Ausbreitung hat und daher auch weltweit einheitlich gemanagt werden müsste. Das Phänomen der "Superspreader" dürfte hier der Schlüssel sein, welcher über den Erfolg des Virus entscheidet. Ein Superspreader ist ein Mensch der meist mit dem Flugzeug von einer Metropole in die andere reist und eine riesige Anzahl Leute ansteckt. Auf diesem Wege könnte sich ein Virus rasend schnell verbreiten, falls die Symptome nicht rechtzeitig erkannt würden. Auch in diesem Beitrag soll keine Hysterie erzeugt werden, allerdings soll die Notwendigkeit zum Nachdenken des Einzelnen betont werden. dq

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